Im Streuobst anpacken und seltene Obstbäume erhalten
Eine Woche lang schnitten sie morsche Äste und schleppten bergeweise Totholz – und das bei bis zu 35 Grad im Schatten. Naturefund organisierte eine Streuobstaktion mit rund 200 Mitarbeitern aus Wiesbadener Unternehmen, die normalerweise die meiste Zeit am Schreibtisch vor dem Computer verbringen. Bei einem sogenannten Sommerschnitt wurde totes Holz und Wasseräste rausgeschnitten, so dass die alten Bäume gute Chancen haben, noch ein paar Jahre zu wachsen.
Das ist auch dringend nötig, denn rund 40.000 Obstbäume stehen in der hessischen Landeshauptstadt, darunter viele seltene Sorten. Zahlreiche Obstgärten werden jedoch nicht mehr gepflegt und verfallen. Die alten Obstbäume sterben nach und nach ab und verschwinden unwiederbringlich. Wer kennt z. B. noch die Goldparmäne, den Freiherr von Berlepsch oder den Gravensteiner? Diese alten Sorten sind gut angepasst. Untersuchungen von Universitäten zeigen, dass Antioxidantien und Polyphenole als Farb- oder Geschmacksstoffe in alten Apfelsorten bis zu 1/3 höher sind im Vergleich zu modernen Neuzüchtungen. Hinsichtlich der gemessenen Antioxidantien erreichen alte Apfelsorten dabei ohne Probleme die Werte von Rotwein. Diese alten Obstsorten sind oft auch für Allergiker besonders verträglich.
Doch die alten Obstbäume bieten mehr, denn sie sind zur gleichen Zeit wertvoller Lebensraum für viele, bei uns heimische Arten, wie z. B. die vom Aussterben bedrohten Wildbienen oder den seltenen Steinkauf. Ein Grund mehr für LA’BiO!, Naturefund beim Erhalt dieses heimischen Biotops zu unterstützen.
Diesmal spendete LA’BiO! 5.000 € für die Anpflanzung von 100 neuer Baumsetzlinge alter Sorten und für den Erhalt von 500 m² Streuobstwiese.
Zwei Cent pro verkauften Kräutertopf oder Bio-Topfpflanze gehen direkt an Naturefund und helfen uns jedes Jahr, die Natur im Regenwald oder auch bei uns zu Hause zu erhalten.